Tatjana Haupt gewann 2023 die Auszeichnung der Wilhelm-Lorch-Stiftung für ihre Kollektion „The Power of my Hands“, mit der sie an dem Pariser Mode-Institut IFM den Master-Abschluss absolvierte.

The Power of My Hands, 2022

The Power of My Hands, 2022

The Power of My Hands, 2022
Genau hier haben wir uns getroffen, da ich ebenfalls, gemeinsam mit meiner Co-Autorin, Kathleen, zu den Gewinnern gehörte. Seitdem verfolge ich ihren Weg über Instagram und habe mich daher rießig über ihre Zusage zu meiner Interviewanfrage gefreut.

Alle Preisträger am Tag der Verleihung – Tati kniet ganz links außen, während Kathleen und ich ebenfalls kniend ganz rechts im Bild zu sehen sind.
Die Kraft der Hände steht bei Tatjanas Arbeit einerseits für das Handwerk der Mode – Stricken, Sticken, Häkeln und zugleich für die Kraft von Frauen, sich zu emanzipieren und neue Wege zu gehen. Geprägt haben sie dabei vor allem ihre Mutter und Großmutter: Während die eine hervorragend häkelte und strickte, jedoch zeitlebens Hausfrau blieb, brach die andere aus. Vom Punk zur Informatikprofessorin und heutigen Leiterin des Fachbereichs Computer Science an der Universität Basel.
Mehr über Tatjanas Werdegang und wie sie mit ihrer Brand dahin kam, wo sie heute steht, könnt ihr in unserem Interview nachlesen.
Geführt haben wir das Gespräch am 2. August 2025.
__________________________________________________________________________________
Das Interview
Meine erste Frage: Stell dich und dein Label doch kurz vor. Was sollen die Leser über dich und „Tati Things“ wissen? Erzähl uns auch gerne ein wenig über deinen Werdegang – wie bist du zu dem gekommen, was du heute machst?
Tati: „Ich habe Modedesign an der HGK (Hochschule für Gestaltung und Kunst) in Basel studiert und während meines Studiums ein Austauschsemester an der Royal Academy of Arts in Den Haag gemacht. Dort habe ich zum ersten Mal Strick an der Maschine kennengelernt – mir war gar nicht bewusst, dass man überhaupt maschinell strickt. Gleichzeitig habe ich dort auch textile Kunst und Textildesign für mich entdeckt.
Zurück in Basel habe ich mein Bachelorstudium abgeschlossen. Das war mitten in der Pandemie und bin dann direkt in den Master an der IFM, dem Institut Français de la Mode in Paris, eingestiegen. Dort habe ich mich auf Strick spezialisiert, also Fashion Design mit Fokus auf Knitwear. Ich habe unter anderem gelernt, an Industriemaschinen zu programmieren, zum Beispiel an der Stoll-Maschine, mit der wir auch im Studium gearbeitet haben.
Nach meinem Abschluss war ich zunächst bei Kenzo tätig und habe anschließend freiberuflich gearbeitet. Während dieser Zeit habe ich erfahren, dass es in meiner Familie mütterlicherseits im Allgäu früher eine Strickerei gab. Die Region war einmal bekannt für ihre Textilproduktion, auch wenn das heute stark zurückgegangen ist.“
Weißt du, wann genau diese Strickerei betrieben wurde?
Tati: „Ich glaube, sie haben vor etwa 25 Jahren geschlossen – also liefen sie bis in die frühen 2000er. Ich denke, sie haben irgendwann zwischen den 1990er-Jahren und 2000 beschlossen, aufzuhören. Sie haben damals sogar ein eigenes Sportswear-Label geführt“
Spannend. Und wie ging es für dich weiter nach der Arbeit bei Kenzo?
Tati: „Mir ist in der Zeit klar geworden, dass man in großen Marken, besonders im Corporate-Kontext, oft sehr weit weg von der eigentlichen Produktion ist. Natürlich produzieren einige Häuser, etwa Dior oder manche italienischen Labels, noch in Norditalien oder Portugal. Aber ein Großteil – ich schätze etwa 80 % – wird inzwischen in China gefertigt.
Was mir fehlte, war das Arbeiten mit den Händen und der direkte Zugang zur Produktion. Stattdessen sitzt man viel vor dem Bildschirm, entwirft auf Illustrator oder InDesign – es ist einfach wenig „hands on“. Das kann je nach Marke zwar unterschiedlich sein, aber ich habe gemerkt: Ich will das nicht auf Dauer.
Als ich dann von der Strickerei in meiner Familie erfuhr, hat das in mir etwas ausgelöst. Ich wollte herausfinden, ob vielleicht noch Maschinen existieren, ob da noch ein Zugang möglich ist. Leider war die Strickerei längst geschlossen.
Aber eine Kollegin bei Kenzo hat mich auf eine italienische Plattform aufmerksam gemacht, sozusagen das italienische eBay, subito.it. Dort habe ich nach Strickmaschinen gesucht und bin auf eine Anzeige gestoßen: Eine Frau verkaufte im Auftrag ihrer Mutter Maschinen aus einer alten Werkstatt.
Vielleicht war es auch ein bisschen naiv, aber ich dachte nur: Schluss mit Paris, zurück an den Rhein! Ich bin dort aufgewachsen, direkt an der Grenze zu Basel. Also habe ich meine Eltern motiviert, wir sind nach Italien gefahren und haben die Maschinen abgeholt.
Zunächst habe ich mein Studio in der Garage meiner Eltern aufgebaut, aber das wurde schnell zu klein.“
Ich frage da kurz zwischen: Gerade als junge Designerin kann das Finanzielle eine echte Herausforderung sein. Die Privatuni kostet, die Maschinen sicher auch. Wie hast du das gestemmt? Unterstützung? Rücklagen?
Tati: „Am Anfang habe ich viel freiberuflich gearbeitet. Und ehrlich gesagt: Ich habe bei jedem Modewettbewerb mitgemacht, den ich finden konnte – auch international. Einige davon habe ich sogar gewonnen.“
Und du hast also bei deinen Eltern gewohnt und dort dein Studio aufgebaut, richtig?
Tati: „Genau. Ich habe mir damals in der Garage meiner Eltern ein Studio eingerichtet und einfach angefangen. Zu Beginn war mir noch nicht ganz klar, in welche Richtung ich genau gehen wollte. Ich dachte zunächst, ich könnte über Aufträge für andere Geld verdienen und gleichzeitig mein Portfolio erweitern. Ich hatte ja bereits für Charles Jeffrey Loverboy, Kenzo und eine weitere Printdesignerin namens Chanida Voraphitak gearbeitet – alle in einem ähnlichen kreativen Universum, mit starken Farben und einer klaren Identität.
Anfang letzten Jahres habe ich dann noch Aufträge für junge Designer*innen übernommen – das war noch alles aus der Garage heraus. Kurz danach habe ich einen Förderpreis von Pro Helvetia erhalten, was für mich ein großer Push war. Ich wusste: Jetzt ist der Moment gekommen, mich voll und ganz auf meine eigene Arbeit zu konzentrieren. Und eigentlich, wenn ich ehrlich bin, habe ich erst im Juni letzten Jahres wirklich zu 100 % an meinen eigenen Projekten gearbeitet.“
Tati Things – das war dein Start?
Tati: „Genau. Die Brand hieß am Anfang einfach „Tati Things“, weil ich gefühlt alles Mögliche gemacht habe. Ich war mir selbst noch nicht ganz sicher: Ist das jetzt Consulting? Ist es doch eine eigene Marke? Ich war noch auf der Suche. Der Name spiegelte genau das wider – eben „so many things“.
Und wie kam dann der Punkt, an dem du dich ganz deiner eigenen Marke verschrieben hast?
Tati: „Nach meinem Master habe ich viele Anfragen von Concept Stores erhalten, vor allem von unabhängigen Läden. Das war noch während oder kurz nach der Pandemiezeit, vieles lief noch online. Einer der Stores war der Apoc Store, der relativ groß ist. Ich merkte aber schnell: Ich will mich eigentlich auf meine eigene Arbeit konzentrieren, hatte aber weder den Raum noch die Kapazität.
Im Juni letzten Jahres bin ich dann in ein richtiges Studio in Basel gezogen. Seitdem arbeite ich wirklich zu 100 % an meiner Brand. Heute nenne ich sie einfach nur noch „Tati“.“












Strick ist ja ein zentraler Bestandteil deiner Arbeit. Meine erste Assoziation ist meine Oma. Sie strickt bis heute gerne. Für mich hat das was Warmes, aber irgendwie auch etwas weniger modernes. Wie kam es, dass du dich für Strick entschieden hast? War das dein eigener Schwerpunkt im Studium oder vorgegeben?
Tati: „Tatsächlich war mein Master ganz klar auf Strick spezialisiert. Man bewirbt sich für das Programm in dem Wissen, dass man sich ausschließlich damit beschäftigt. Es ist ein sehr kleiner Studiengang, damals waren wir nur acht Leute, inzwischen sind es, glaube ich, zwölf.
Für mich war das auch eine strategische Entscheidung: Ich wusste noch nicht, ob ich später meine eigene Marke gründen würde. Mein Ziel war eher, durch die IFM die richtigen Kontakte zu knüpfen, um später vielleicht für ein größeres Label zu arbeiten. Aber ich wollte mich unbedingt spezialisieren, weil der Markt extrem kompetitiv ist und eine Spezialisierung öffnet Türen.
Ich war mir nicht sicher, ob es Textil, Strick oder Accessoires werden sollte. Letztlich hat mich Strick einfach überzeugt – das Material, die Haptik, die Möglichkeiten.„
Und strickst du tatsächlich auch selbst von Hand?
Tati: (Lacht.) „Lustigerweise bin ich gar keine leidenschaftliche Handstrickerin. Ich häkle ganz gern, aber im klassischen Sinne würde ich mich nicht als Strickerin bezeichnen. Was mich fasziniert, ist vor allem die Technik hinter industriellem Strick. Viele wissen nicht, wie technisch das eigentlich ist Zum Teil ist das pure Programmierung. Und interessanterweise sind es häufig Männer, die diese Maschinen programmieren, nicht Frauen.
Die Firma Stoll zum Beispiel, deren Maschinen ich auch benutze, hat ihren Hauptsitz in Reutlingen in Deutschland. Hinter dem Strick steckt viel mehr als die meisten denken. Nike oder Adidas nutzen beispielsweise auch gestrickte Komponenten für ihre Sportschuhe. Strick ist also keineswegs altmodisch, sondern hochmodern und technologisch.
Also eher nerdy als nostalgisch?
Tati: „Total. Ich mochte gerade diese nerdige, fast schon mathematische Komponente. Viele aus dem Fashion Design Bereich haben großen Respekt vor Strick, weil es so technisch ist. Es erfordert viel Präzision, Planung und Verständnis. Das hat mich gereizt, sodass ich noch tiefer einsteigen und wirklich verstehen wollte, was hinter der Oberfläche steckt.“
Gerade im Bereich Mode scheinen viele Angst davor zu haben, sich zu sehr zu spezialisieren – wie erlebst du das?
Tati: „Ja, das Gefühl kenne ich. Viele denken, wenn sie sich zu sehr in eine Nische begeben, schränken sie ihr Portfolio zu stark ein. Aber ich sehe das ganz anders. Genau in der Nische liegt oft der größte Vorteil. Gerade weil man sich damit ein Alleinstellungsmerkmal schafft. Bei mir ist es eben das Stricken. Damit kennen sich nicht viele wirklich aus. Ich habe mir über die Zeit eine Expertise aufgebaut, die mir einen ganz klaren Vorteil verschafft. Wenn jemand etwas mit Strick machen möchte, ist der Markt an Wettbewerbern vergleichsweise klein und genau da komme ich ins Spiel.“
Was bedeutet diese Spezialisierung auf Strick für dich persönlich?
Tati: „Für mich war das ehrlich gesagt ein sehr bewusster, fast schon strategischer Schritt. Selbst wenn ich meine Brand irgendwann nicht mehr aktiv weiterführe, bleibt diese Expertise bestehen. Ich könnte jederzeit in den Bereich Consulting wechseln, denn die Anfragen kommen ja jetzt schon.
Was mich daran fasziniert, ist aber nicht nur der berufliche Nutzen. Stricken interessiert mich wirklich, obwohl das früher nicht immer so war! Meine Oma hat wahnsinnig viel gestrickt, aber ich habe ihre Pullis damals nicht getragen. Meine Mutter hat mich zwar manchmal überredet, sie anzuziehen, aber ich fand sie furchtbar. Trotzdem hat mich das Thema nie ganz losgelassen.
Heute sehe ich Stricken als ein kreatives Werkzeug, mit dem ich meine eigene Welt erschaffen kann. Ich habe keine Lust, einfach nur einen grauen Pullover zu stricken – das kann ich, klar, aber das reizt mich nicht. Ich liebe es, Strick als Medium für meine Ideen zu nutzen. Es ist Ausdruck meiner Kreativität, und ich glaube, das ist genau das, was mich so sehr daran bindet und antreibt.“
Wie sieht dein kreativer Prozess beim Design aus? Arbeitest du zuerst mit Skizzen oder fängst du direkt digital an?
Tati: „Ich arbeite eigentlich sehr konzeptuell. Meistens beginnt alles mit einem Moodboard. Ich sammle visuelle Inspirationen und entwickle ein übergeordnetes Konzept. Danach überlege ich, wie ich das visuell und grafisch übersetzen kann.
Dann folgt das Farbmoodboard, und in dem Zuge recherchiere ich auch passende Garne. Gerade im Hinblick auf Nachhaltigkeit ist das ein sehr wichtiger Schritt. Danach erstellen wir Farbproben mit verschiedenen Garnen und testen, wie sie sich verhalten, wie Farben wirken, wie sich die Materialien anfühlen.“
Also gehst du vom Material aus zur Grafik und nicht umgekehrt?
Tati: „Genau. Die Grafik wird dann in das Material übersetzt. Wir stricken erste Samples, häufig schon maschinell. Dieser Sampling-Prozess nimmt viel Raum ein. Wir haben immer eine Menge Musterstücke, aus denen wir dann auswählen, was weiterentwickelt wird.
Sobald wir beim Material sicher sind, kommt die Form ins Spiel. Ich entwerfe die Schnitte, oft sind die Formen relativ schlicht, da es sich um Ready-to-Wear handelt. Dann wird das Strickmuster auf den Schnitt abgestimmt, das heißt, es muss alles genau berechnet werden, weil wir mit Formstrick arbeiten. Dadurch entsteht kaum Abfall – wir stricken direkt auf Maß.“
Formstrick bedeutet also, dass zum Beispiel ein T-Shirt direkt in seiner endgültigen Form gestrickt wird, richtig?
Tati: „Genau. Es wird nicht erst ein Stoff produziert, aus dem dann ein Teil zugeschnitten wird. Stattdessen wird die Form direkt gestrickt – komplett ohne Verschnitt.„
Du sprichst häufig im Plural: wie sieht dein Team eigentlich aus?
Tati: „Im Grunde bin das ich und meine Praktikantinnen. Meistens habe ich zwei bis drei gleichzeitig. Ich bilde sie auch aus, viele bringen zwar einen gewissen Background mit, aber sie bekommen bei mir erstmal einen zweiwöchigen Crashkurs und werden dann direkt ins Projektgeschäft eingebunden. Dadurch lernen sie extrem viel in kurzer Zeit.“
Ich frage mal direkt: Sind die Praktika bezahlt?
Tati: „Die Praktika selbst sind unbezahlt, ja. Aber ich stelle Mittagessen und übernehme den Transport. Wenn sie bei Projekten mitarbeiten, etwa bei Reisen nach Paris oder Italien, dann übernehme ich auch Unterkunft und Zugkosten. Das gehört für mich dazu.
Zudem bekommen sie ein Zimmer gestellt, was über meine Eltern läuft. Sie besitzen das Haus, und es gibt dort ein freies Zimmer, das die Praktikantinnen kostenlos nutzen können. Die meisten nehmen das Angebot gerne an.“
Okay, das klingt fair. Ich erinnere mich an eigene Praktika, da habe ich deutlich weniger bekommen.
Tati: „Das ging mir genauso. In meinen ersten Praktika habe ich nichts bekommen – kein Essen, keine Unterstützung, gar nichts. Ich habe teilweise 12-Stunden-Tage geschoben, ohne Pausen oder Verpflegung. Deshalb versuche ich, es heute besser zu machen. Klar, ich kann nicht alles bezahlen, aber ich gebe, was ich geben kann. Und die meisten kommen mit Erasmus-Förderung, sind noch im Studium und sie wissen auch, dass sie bei mir sehr viel lernen können.“
Lass uns noch kurz über deine Kollektion sprechen. Du arbeitest ja nicht rein projektbasiert – wie funktioniert der Verkauf deiner Stücke?
Tati: „Ich arbeite mit einigen Concept Stores zusammen, sowohl physisch als auch online. Man kann meine Stücke über meine eigene Website kaufen, aber auch über kuratierte Plattformen oder Instagram.“
Wenn ich bei dir im Webshop bestelle, was passiert dann? Produzierst du on demand?
Tati: „Das kommt ganz auf das Produkt an. Manche Teile haben wir auf Lager, die gehen direkt raus. Andere sind Made-to-Order, hier dauert es zwischen einer und drei Wochen, je nachdem, wie aufwendig das Stück ist.“
Welche Concept Stores führen aktuell deine Kollektion?
Tati: „Aktuell bin ich unter anderem bei Apoc Store vertreten. Bald kommt auch Fussy in New York dazu. Das ist super aufregend. Und in Tokio gibt es auch bald ein Store, der meine Sachen führt.“
Wie ist die Zusammenarbeit mit diesen Stores organisiert? Arbeiten sie auf Kommission oder kaufen sie deine Stücke vorab ein?
Tati: „Das ist unterschiedlich. Bei Apoc Store, einem reinen Online-Store (sie haben jetzt auch ein physisches Geschäft in London), läuft alles über Kommission. Das heißt, ich behalte die Ware, sie promoten mich auf ihren Kanälen und erhalten 30 – 40 % bei Verkauf. Sobald ein Stück gekauft wird, bekomme ich eine E-Mail und verschicke es dann selbst.“
Ja, aber vielleicht kann ich kurz etwas zum Thema Nachhaltigkeit sagen.
Tati: „Nachhaltigkeit ist mir wirklich sehr wichtig. Ich finde es allerdings oft etwas cringe, wenn Marken einfach ein großes Nachhaltigkeitsschild aufhängen. Für mich bedeutet das eher, dass ich auf Inhouse-Produktion setze. Ich achte sehr darauf, Materialien zu verwenden, die entweder 100 % recycelt sind – wir arbeiten zum Beispiel viel mit recyceltem Jeansgarn oder aus reiner Wolle bestehen. Außerdem versuche ich modular zu arbeiten. Das heißt, man kann die Kleidungsstücke auseinandernehmen, falls sie irgendwann entsorgt werden sollten. So etwas erleichtert das Recycling oder Upcycling.„
Verstehe. Cool. Was ist denn aktuell dein Bestseller?
Tati: „Meine Bestseller sind tatsächlich meine Upcycling-Ketten. Die sind ziemlich beliebt.“

Erhältlich auf tati-things.com für 130€

Erhältlich auf tati-things.com für 130€

Erhältlich auf tati-things.com für 130€
Dann vielleicht eine etwas allgemeinere Frage: Was hat dich eigentlich dazu inspiriert, Modedesign zu studieren und in diese Richtung zu gehen?
Tati: „Also, ich habe zuerst einen Vorkurs an der Schule für Gestaltung in Basel gemacht. Damals dachte ich noch, ich würde Grafikdesign oder Kunst auf Lehramt studieren, weil ich einfach keine Ahnung hatte, was es alles gibt. Kreativ sein bedeutete für mich damals eben Grafik oder Kunst. Beim Vorkurs habe ich verschiedene Universitäten angeschaut und war auf einem Open Day. Zufällig bin ich am Modedesign-Department vorbeigelaufen und die Textilproben und die Kleidung haben mich sofort fasziniert. Spontan habe ich mich dort beworben. Ich glaube, ich hatte Glück, überhaupt aufgenommen zu werden, weil ich damals echt ein Noob war. Mein Portfolio war quasi noch gekauft. Ich war sehr jung und unerfahren, aber ich wollte mich ausprobieren. Eigentlich wollte ich ursprünglich freie Kunst machen, aber das kam mir damals zu unsicher vor. Modedesign fühlte sich sicherer an, weil ich dachte, danach könnte ich vielleicht für eine Firma arbeiten. Am Ende habe ich aber gelernt: Sicherheit gibt es in der Modebranche kaum.“
Das stimmt, Sicherheit und Mode passen oft nicht zusammen. Darf ich fragen, wie alt du beim Studienstart warst?
Tati: „Den Vorkurs habe ich mit 19 gemacht. In der Schweiz nennt man das „Vorkurs“, in England ist das so ein Foundation-Kurs. Das ist quasi eine Art Grundstudium vor dem eigentlichen Modedesign-Studium, das ich dann mit 20 begonnen habe.“
Ziemlich jung, oder?
Tati: „Ja, ich war wirklich jung. Einige meiner Kommilitonen haben das Studium als Zweitstudium gemacht, da war ich oft die Jüngste und vielleicht auch ein bisschen naiv.“
Noch eine generelle Frage: Was sind aktuell deine größten Herausforderungen als junge Designerin?
Tati: „Ich würde sagen, es sind vor allem mentale Herausforderungen. Finanziell habe ich inzwischen eine gewisse Balance gefunden, es läuft Schritt für Schritt voran. Aber mental ist es oft schwierig, jeden Tag an sich selbst zu glauben, vor allem als junge Frau in der Entrepreneurship-Welt. Man wird nicht immer ernst genommen, fühlt sich manchmal unterschätzt oder bemitleidet. Viele meiner ehemaligen Kommilitonen arbeiten inzwischen bei großen Marken wie Burberry, Louis Vuitton oder Dior. Und ich mache mein eigenes Ding. Das ist sehr hart, jeden Tag den Glauben an sich zu bewahren und weiterzumachen. Finanziell hätte ich diese Herausforderungen wohl auch, wenn ich für jemand anderen arbeiten würde. Für mich ist es einfach diese innere Überzeugung, an sich selbst zu glauben, die größte Herausforderung.“
Das klingt wirklich spannend und auch herausfordernd. Hast du ein konkretes Beispiel, wann dir das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden, besonders aufgefallen ist?
Tati: „Ich habe an vielen Entrepreneurship-Programmen teilgenommen, in der Schweiz, Deutschland und Frankreich. Bei einem Programm in Deutschland fühlte ich mich zum Beispiel bemitleidet, weil ich so jung bin. Gleichzeitig hatte ich das Gefühl, nicht ganz ernst genommen zu werden, vielleicht auch, weil ich eine Frau bin. Die Leute waren alle unterschiedlich alt und sehr erfahren im Textile-Bereich, und ich kam mir da oft wie das Küken vor.“
Interessant. Man merkt oft, dass gerade junge Frauen in kreativen Bereichen nicht immer die Anerkennung bekommen, die sie verdienen. Mode ist eine weiblich geprägte Branche, aber oft nicht ernst genommen. Ich merke das auch, wenn ich kulturelle Projekte teile, die mich begeistern. Es wird oft belächelt oder nicht verstanden, weil es nicht unbedingt tragbar ist. Aber Mode, wie auch Kunst, hat nicht immer den Anspruch, für jeden Alltag zu sein. Es geht oft um Design, Statement und Identität. Ein Porsche ist auch kein Familienauto, sondern ein Sportwagen. So sehe ich auch Haute Couture, sie muss nicht massentauglich sein, sondern Ausdruck von Kreativität und Kultur.
Tati: „Das ist ein wichtiger Punkt. Vielleicht liegt ein Problem darin, dass Mode für viele als rein kommerzielles Produkt gesehen wird, während es auch eine Kunstform sein kann.Genau, es gibt super ausgefallene Showpieces, die nie verkauft werden, sondern nur für Popstars oder als Image dienen. Daneben gibt es Alltagskleidung, die kommerzieller ist und für den breiten Markt bestimmt ist. Die meisten Menschen verstehen nicht, dass es verschiedene Ebenen gibt, vom exklusiven Kunstwerk bis zum T-Shirt für den Alltag. Das Verständnis dafür fehlt oft und viele urteilen schnell.“
Ein schönes Beispiel. Wie sieht es bei dir mit Social Media aus? Nutzt du neben Instagram auch andere Plattformen für deine Arbeit?
Tati: „Instagram ist nach wie vor sehr wichtig, aber die Plattform hat sich stark verändert. Früher ging es mehr um Fotos und Prozesse, heute ist es eher eine Video-App geworden. TikTok gewinnt immer mehr an Bedeutung, gerade bei jungen Leuten. Ich habe dieses Jahr auch angefangen, TikTok etwas regelmäßiger zu nutzen, obwohl ich kein großer Fan war. Aber die Reichweite und der Videokonsum sind dort einfach riesig. Instagram wird wahrscheinlich noch für die etwas ältere Generation zwischen 25 und 40 wichtig bleiben, aber ich glaube, der Trend geht klar zu TikTok.“
Das klingt realistisch.
Wie empfindest du die Infrastruktur für junge Designerinnen in der Schweiz, Deutschland oder Frankreich? Gibt es genügend Unterstützung und Fördermöglichkeiten? Oder siehst du da noch Verbesserungsbedarf?
Tati: „Ich würde mal behaupten, dass es in Frankreich extrem kompetitiv ist. Es ist sehr schwierig, Fördergelder zu bekommen. Soweit ich weiß, gibt es dort keine Förderungen wie etwa die Wilhelm-Lorch-Stiftung in Deutschland. Ich habe mich wirklich informiert, aber nichts Vergleichbares gefunden.
Es gibt zwar das Festival villa Noailles in Südfrankreich , das sehr groß ist, aber auch sehr elitär. Ich glaube, dort haben nur Leute Chancen, die an renommierten Schulen wie Parsons, dem IFM oder der CSM (Central Saint Martins) in London studiert haben. Sogar von der CSM nehmen sie wohl nicht jeden. Es ist sehr französisch geprägt. Ich denke, jemand aus Deutschland, den USA oder sogar von der UdK (Universität der Künste, Berlin) oder Weißensee, Berlin hätte dort kaum eine Chance.
Kurz gesagt: Das ist auch ein Grund für mich, zurück nach Basel zu kommen. In der Schweiz gibt es weniger Konkurrenz, dafür sehr viele Fördergelder, die regelmäßig ausgeschüttet werden, weil einfach nie genug Geld vorhanden ist. Wenn man wie ich im Ausland studiert hat und dann zurückkommt, hat man dort sehr gute Chancen. Die Konkurrenz ist nicht so groß. In Deutschland gibt es zwar auch Programme wie die Wilhelm-Lorch-Stiftung oder Förderungen an der UdK, die etwa 2000 Euro im Monat bieten, um eine Brand aufzubauen. Ich kenne einige, die das gemacht haben. Aber dort ist die Konkurrenz einfach größer.
Ich beziehe mich oft auf den German Fashion Council, der in den letzten Jahren Förderprogramme etabliert hat, die ich super finde. Gerade in Berlin gibt es viel Unterstützung, etwa wenn man eine eigene Show machen will oder nach dem Studium Weiterbildungsprogramme sucht.
Ich finde Deutschland und die Schweiz daher sehr gute Standorte mit viel Unterstützung. Selbst meine französischen Freunde, die Brands gegründet haben, sagen, dass man in Frankreich nur mit gutem Französisch und aus Paris kommend Vorteile hat. Für internationale Designer ist es dort schwieriger. Meist braucht man einen lokalen Partner.
In jedem Land gibt es so einen Fashion Council, der unterstützend wirkt. London wäre sicher am besten, aber dort sind die Lebenshaltungskosten und Studiopreise sehr hoch. Es ist extrem kompetitiv und ohne einen Abschluss von der CSM fast unmöglich, Fuß zu fassen.“
Super spannend. Du wurdest ja auch kürzlich in der deutsche VOGUE erwähnt, in der Ausgabe mit den 55 Labels zum Entdecken auf Seite 90. Wie kam das zustande und gab es Reaktionen darauf?
Tati: „Ja, das war cool. Einerseits kenne ich Patrick, der die TikTok-Videos für Vogue Germany macht, weil ich beim German Fashion Council FASHION X CRAFT Programm war. Dort hatten wir einen Aufenthalt in England, und ich habe ihn dadurch kennengelernt. Er kannte mich also schon ein bisschen.
Außerdem habe ich oft beim Berliner Salon ausgestellt, wo wir uns ebenfalls austauschten. Irgendwann haben sie angekündigt, junge Labels vorzustellen, und ich habe Patrick angeschrieben. Ich glaube, er erinnerte sich daran.
Solche Features sind oft eine Mischung: Manche Redakteure oder Influencer sind Fans und wollen unterstützen, andere kommen über Wettbewerbe oder private Kontakte dazu. Es ist also meistens ein Mix aus persönlichen Verbindungen und Qualität der Arbeit.“

Berliner Salon

Berliner Salon

Berliner Salon
Wir hatten gerade über Kontakte gesprochen. Was glaubst du, sind die wichtigsten Faktoren, um sich in der Modebranche durchzusetzen und erfolgreich zu sein? Ich habe einige Punkte vorbereitet: finanzielle Mittel, Talent, Studienabschluss, Kontakte und Sprachkenntnisse.
Tati: „Für eine eigene Brand ist Durchhaltevermögen das Allerwichtigste. Dann kommen finanzielle Mittel, denn am Anfang muss man seinen Lebensunterhalt sichern und gleichzeitig in die Brand investieren. Studienabschluss sehe ich an dritter Stelle, weil die Uni neben Wissen vor allem wichtige Kontakte und Sichtbarkeit bringt.
Wettbewerbe sind auch wichtig, um Kontakte zu knüpfen. Ich war eine der ersten von der IFM, die in einem italienischen Wettbewerb Finalistin war, was mir enorm geholfen hat. Danach folgen Sprachkenntnisse und Talent.“
Du schätzt Talent also nicht ganz so hoch ein?
Tati: „Genau. Talent ist wichtig, aber nicht das Entscheidende. Ich kenne viele extrem talentierte Leute, die aber keinen Business-Sinn haben. Sie sind oft künstlerisch frei und haben keine Kontrolle über ihr Business. Man braucht jemanden, der das Management übernimmt. Viele sind emotional, haben ihre Höhen und Tiefen und können sich selbst nicht gut organisieren. Talent allein reicht nicht, um daraus ein nachhaltiges Business zu machen.
Ich kenne Leute, deren Arbeit ich liebe und die riesiges Potenzial haben. Mit professionellem Management könnte man daraus ein Business machen, aber sie schaffen das selbst oft nicht.
Am Schluss würde ich sagen, dass Sprachkenntnisse nicht so wichtig sind. Talent auf Platz vier klingt komisch, aber so ist es aus meiner Erfahrung.
Obwohl Sprachen können sehr wichtig sein. Ich gehe davon aus, dass man Englisch spricht. Das ist heutzutage unverzichtbar. Viele denken, man könne mit Übersetzungen auskommen, aber ich finde, wenn man ein eigenes Business aufbauen will, muss alles auf Englisch sein, um eine größere Reichweite zu erzielen. Nur auf Deutsch oder Französisch zu kommunizieren, reicht heute nicht mehr.
Ich überlege gerade… Wenn ein Produkt nicht ganz überzeugt, spielt Community Building eine große Rolle. Eine coole Idee allein reicht nicht. Man muss eine Community aufbauen.
Ich kenne jemanden in Basel, die hat in den letzten fünf Jahren eine sehr starke Community aufgebaut. Das sind vor allem ältere Schweizer Frauen, die Kaufkraft haben. Ihre Designs sprechen diese Zielgruppe an. Vielleicht nicht unbedingt super modern, eher schlicht, aber sehr erfrischend für diese Kundinnen.
Ich bewundere sie sehr, weil sie es geschafft hat, durch Community Geld zu verdienen und gleichzeitig kreativ zu bleiben. Ihr Talent sehe ich genau darin.“
Das klingt spannend. Was sagen denn andere Designer dazu?
Tati: „Einige Freunde, die an internationalen Modeschulen studieren, fanden ihre Designs zunächst seltsam oder wenig „trendy“. Sie konnten das Branding nicht verstehen und waren eher kritisch.
Aber ganz ehrlich: Sie verdient mit ihren Produkten Geld, hat Spaß daran und hat eine Community aufgebaut. Sie ist nicht von wohlhabenden Eltern abhängig, sondern macht ihr Ding.
Ich kenne auch eine andere Brand in Paris, deren Gründerin von ihren Eltern finanziert wird. Sie verdient seit Jahren kein Geld. Da frage ich mich manchmal schon, was erfolgreicher ist.“
Das ist ein spannender Punkt. Ist es also wichtiger, ein Geschäftsmodell aufzubauen als das perfekte Design zu haben?
Tati: „Genau. Ich weiß, das ist vielleicht nicht der klassische „Talent“-Begriff, aber ich finde, die Fähigkeit, eine Community aufzubauen und ein Business zu managen, ist ein ganz eigenes Talent.“
Da stimme ich dir zu!
Was würdest du deinem jüngeren Ich raten, wenn du zurückblickst?
Tati: „„Take yourself seriously.“ – Manchmal war ich naiv und habe mein Studium einfach so gemacht, ohne richtig an die Realität zu denken. Zum Beispiel habe ich im Bachelor Ohrringe verkauft – eher aus Spaß. Damals dachte ich nicht wirklich daran, daraus ein ernsthaftes Business zu machen.
Jetzt weiß ich: Man muss an sich selbst glauben und sich ernst nehmen. Man braucht Durchhaltevermögen und die Überzeugung, dass das, was man macht, funktioniert. Das gibt Kraft.“
Gab es ein Feedback, das dir besonders in Erinnerung geblieben ist?
Tati: „Offline habe ich oft erlebt, dass vor allem Frauen aus älteren Generationen auf meine Arbeiten reagiert haben. Viele konnten sich mit meinen Themen identifizieren, weil sie selbst nicht offen darüber sprechen konnten. Das fand ich sehr berührend.
Online bekomme ich oft positives Feedback für die Punk-Ästhetik und die Botschaft hinter meiner Arbeit. Ich bin froh, dass mein Netzwerk als spannend und nicht langweilig wahrgenommen wird.
Negatives Feedback gab es auch. Manche fanden es zu direkt oder provozierend, vor allem bei kontroversen Themen wie Masturbation. Das hat zu Triggerreaktionen geführt, die ich aber eher als Zeichen sehe, dass die Themen wirken.“

The Power of My Hands, 2022
Was sind Labels, die du gerade besonders spannend findest?
Tati: „Ich würde meine eigenen Sachen sofort für Chopova Lowena aufgeben. Kennst du die? Die sind aus London, arbeiten mit Trachten-Elementen und haben einen ganz eigenen Stil – sehr cool und frisch.
Außerdem liebe ich Charles Jeffrey Loverboy. Ich habe für sie gearbeitet und finde, was sie machen, ist fantastisch. Das Team ist super, und ich würde sofort wieder für sie arbeiten, auch für wenig Geld.“
Und was steht bei dir als Nächstes an?
Tati: „Ich werde auf der Mode Suisse in Zürich ausstellen – das wird richtig spannend. Danach arbeite ich an einer neuen Kollektion, die ich hoffentlich im März nächsten Jahres zeigen kann.“
Wäre für dich eine Fashion Show mal eine Option?
Tati: „Ja, Mode Suisse ist genau so eine Show, die junge Designerinnen repräsentiert. Das Ganze ist komplett gesponsert, was natürlich großartig ist.“
Das klingt sehr spannend! Ich wünsch dir dabei viel Erfolg und bin sehr auf Deine nächsten Projekte gespannt.
Vielen Dank für deine Zeit und deine Offenheit, liebe Tati!
__________________________________________________________________________________
English Version
TATi on Knits & the Industry
Tatjana Haupt won the Wilhelm Lorch Foundation Award in 2023 for her collection “The Power of my Hands”, with which she earned her Master’s degree at the Paris fashion institute IFM.

The Power of My Hands, 2022

The Power of My Hands, 2022

The Power of My Hands, 2022
This is exactly where we met, since I, together with my co-author Kathleen, was also among the winners. I’ve been following her journey on Instagram ever since, and I was absolutely thrilled when she agreed to my interview request.

All the award winners on the day of the ceremony – Tati is kneeling on the far left, while Kathleen and I are also kneeling on the far right of the picture.
In Tatjana’s work, The Power of Hands stands on one hand for the craftsmanship of fashion, knitting, embroidery, crocheting, and on the other for the power of women to emancipate themselves and forge new paths. She was especially influenced by her mother and grandmother: while one excelled at crocheting and knitting but remained a housewife her whole life, the other broke free – from punk to computer science professor and now head of the Computer Science department at the University of Basel.
You can read more about Tatjana’s career path and how she built her brand to reach where she is today in our interview.
We conducted the interview on August 2nd 2025.
__________________________________________________________________________________
The Interview
My first question: Could you briefly introduce yourself and your label? What should readers know about you and Tati Things? Feel free to also share a bit about your career path – how did you get to where you are today?
Tati: „I studied fashion design at HGK (University of Art and Design) in Basel and did an exchange semester at the Royal Academy of Arts in The Hague during my studies. That’s where I first discovered machine knitting. I had no idea you could knit mechanically. At the same time, I also discovered textile art and textile design for myself.
Back in Basel, I completed my bachelor’s degree. That was right in the middle of the pandemic, and I went straight into the master’s program at IFM,, the Institut Français de la Mode in Paris. There, I specialized in knitwear, fashion design with a focus on knitwear. Among other things, I learned how to program industrial machines, for example the Stoll machine, which we also used during our studies.
After graduating, I initially worked at Kenzo and then freelanced. During that time, I learned that on my mother’s side, my family once ran a knitting company in the Allgäu region. The area used to be known for its textile production, although it has declined significantly today.“
Do you know exactly when this knitting company operated?
Tati: „I think they closed about 25 years ago, so they operated until the early 2000s. I believe they decided to stop sometime between the 1990s and 2000. Back then, they even ran their own sportswear label.“
Exciting. So what happened next for you after working at Kenzo?
Tati: „During that time, I realized that in large brands, especially in a corporate context, you’re often very far removed from actual production. Of course, some houses, like Dior or certain Italian labels, still produce in Northern Italy or Portugal. But most of it, I’d estimate around 80%, is now made in China.
What I missed was working with my hands and having direct access to production. Instead, you spend a lot of time in front of a screen, designing in Illustrator or InDesign – it’s just not very hands-on. That can vary depending on the brand, but I realized: I don’t want that long-term.
When I then learned about the knitting company in my family, it sparked something in me. I wanted to find out if any machines still existed, if there was still a way in. Unfortunately, the company had long since closed.
But a colleague at Kenzo pointed me to an Italian platform, basically the Italian eBay, subito.it. I searched for knitting machines there and came across a listing: a woman was selling machines from an old workshop on behalf of her mother.
Maybe it was a bit naive, but I just thought: enough with Paris, back to the Rhine! I grew up there, right on the border with Basel. So I convinced my parents, we went to Italy, and picked up the machines.
At first, I set up my studio in my parents’ garage, but it quickly became too small.“
Just a quick interjection: As a young designer, finances can really be a challenge. Private university tuition costs, the machines too – how did you manage it? Did you have support? Savings?
Tati: „In the beginning, I did a lot of freelance work. And honestly, I entered every fashion competition I could find, including international ones. I even won a few of them.“
So you lived with your parents and set up your studio there, right?
Tati: „Exactly. Back then, I set up a studio in my parents’ garage and just got started. At first, I wasn’t entirely sure which direction I wanted to take. I initially thought I could make money through commissions for others while building my portfolio. I had already worked for Charles Jeffrey Loverboy, Kenzo, and another print designer named Chanida Voraphitak – all within a similar creative universe, with bold colors and a clear identity.
At the beginning of last year, I took on commissions for young designers – still all from the garage. Shortly after, I received a grant from Pro Helvetia, which was a huge push for me. I knew: now was the moment to fully focus on my own work. And honestly, if I’m being completely truthful, it wasn’t until June of last year that I really worked 100% on my own projects.“
Tati Things – was that your start?
Tati: „Exactly. The brand was simply called Tati Things at the beginning because I was doing pretty much everything. I wasn’t entirely sure myself yet: Is this consulting? Or is it actually my own brand? I was still figuring it out. The name reflected exactly that – basically, ’so many things.‘„
And how did you reach the point where you fully dedicated yourself to your own brand?
Tati: „After my master’s, I received a lot of inquiries from concept stores, especially from independent shops. This was during or shortly after the pandemic, so much of it was still online. One of the stores was the Apoc Store, which is relatively large. But I quickly realized: I really wanted to focus on my own work, but I didn’t have the space or capacity.
In June of last year, I moved into a proper studio in Basel. Since then, I’ve been working 100% on my brand. Today, I simply call it „Tati„.“












Knitting is clearly a central part of your work. My first association is my grandmother – she still loves to knit today. To me, it feels warm, but somehow also a bit old-fashioned. How did you come to focus on knitting? Was it your own focus during your studies, or was it assigned?
Tati: „Actually, my master’s program was entirely focused on knitwear. You apply to the program knowing that this is the sole focus. It’s a very small program. Back then, there were only eight of us, now I think there are twelve.
For me, it was also a strategic decision: I didn’t yet know if I would later start my own brand. My goal was more to make the right contacts through IFM, perhaps to work for a larger label later. But I definitely wanted to specialize, because the market is extremely competitive, and specialization opens doors.
I wasn’t sure whether it would be textiles, knitwear, or accessories. In the end, knitwear simply convinced me – the material, the feel, the possibilities.„
And do you actually knit by hand yourself as well?
Tati: (Laughs.) „Interestingly, I’m not really a passionate hand knitter. I do enjoy crocheting, but in the traditional sense, I wouldn’t call myself a knitter. What fascinates me most is the technology behind industrial knitting. Many people don’t realize how technical it actually is, in part, it’s pure programming. And interestingly, it’s often men who program these machines, not women.
Take the company Stoll, for example, whose machines I also use – their headquarters are in Reutlingen, Germany. There’s much more behind knitting than most people think. Brands like Nike or Adidas also use knitted components for their sports shoes. So knitting is by no means old-fashioned; it’s highly modern and technological.“
So more nerdy than nostalgic?
Tati: „Absolutely. I really liked this nerdy, almost mathematical aspect. Many people in fashion design have a lot of respect for knitting because it’s so technical. It requires a lot of precision, planning, and understanding. That intrigued me, and I wanted to dive even deeper to truly understand what’s behind the surface.“
In the fashion industry, many people seem afraid of specializing too much – how do you experience that?
Tati: „Yes, I know that feeling. Many people think that if they go too deep into a niche, they’ll overly limit their portfolio. But I see it completely differently. Often, the biggest advantage lies exactly in the nich, because it creates a unique selling point. For me, that’s knitting. Not many people truly know how to work with it. Over time, I’ve built an expertise that gives me a clear advantage. If someone wants to do something with knitwear, the market of competitors is relatively small – and that’s exactly where I come in.“
What does this specialization in knitwear mean to you personally?
Tati: „For me, honestly, it was a very conscious, almost strategic step. Even if I eventually stop actively running my brand, this expertise will remain. I could always switch to consulting, since the inquiries are already coming in.
But what fascinates me isn’t just the professional benefit. I’m genuinely interested in knitting, even though that wasn’t always the case! My grandmother knitted an incredible amount, but back then, I didn’t wear her sweaters. My mother occasionally persuaded me to put them on, but I found them terrible. Still, the topic never completely left me.
Today, I see knitting as a creative tool to build my own world. I have no interest in just knitting a gray sweater – sure, I could do that, but it doesn’t excite me. I love using knitwear as a medium for my ideas. It’s an expression of my creativity, and I think that’s exactly what keeps me so connected to it and drives me.“
What does your creative process look like when designing? Do you start with sketches, or do you jump straight into digital work?
Tati: „I actually work very conceptually. Most of the time, everything starts with a mood board. I gather visual inspirations and develop an overarching concept. Then I think about how to translate it visually and graphically.
Next comes the color mood board, and in the process, I also research suitable yarns. Especially with regard to sustainability, this is a very important step. After that, we create color samples with different yarns and test how they behave, how the colors appear, and how the materials feel.“
So you start with the material and move toward the graphics, rather than the other way around?
Tati: „Exactly. The graphics are then translated into the material. We knit the first samples, often already on machines. This sampling process takes up a lot of space. We always have plenty of swatches, from which we select what will be further developed.
Once we are confident with the material, the shape comes into play. I design the patterns, which are often relatively simple since it’s ready-to-wear. Then the knit pattern is aligned with the cut, meaning everything has to be calculated precisely because we work with shaped knitting. This creates almost no waste – we knit directly to size.“
So shaped knitting means that, for example, a T-shirt is knitted directly in its final form, right?
Tati: „Exactly. A fabric isn’t produced first, only to have a piece cut from it later. Instead, the shape is knitted directly – completely without waste.„
You often speak in the plural – what does your team actually look like?
Tati: „Basically, it’s just me and my interns. I usually have two to three at a time. I also train them – many come with some background, but they first get a two-week crash course and are then immediately integrated into project work. This way, they learn an incredible amount in a short time.“
I’ll ask directly: Are the internships paid?
Tati: „The internships themselves are unpaid, yes. But I provide lunch and cover transportation. When they participate in projects, like trips to Paris or Italy, I also cover accommodation and train costs. That’s part of it for me.
Additionally, they get a room, which is arranged through my parents. They own the house, and there’s a spare room that the interns can use for free. Most of them gladly take up the offer.“
Okay, that sounds fair. I remember my own internships – I got a lot less back then.
Tati: „I felt the same way. During my first internships, I got nothing – no food, no support, nothing at all. Sometimes I worked 12-hour days without breaks or meals. That’s why I try to do better now. Of course, I can’t pay for everything, but I give what I can. Most of them come with Erasmus funding, are still in school, and they also know they can learn a lot with me.“
Let’s quickly talk about your collection. You don’t work purely on a project basis – how do you sell your pieces?
Tati: „I work with a few concept stores, both physical and online. You can buy my pieces through my own website, but also via curated platforms or Instagram.“
If I order from your webshop, what happens then? Do you produce on demand?
Tati: „It depends on the product. Some pieces we keep in stock, so they ship immediately. Others are made-to-order, which takes between one and three weeks, depending on how elaborate the piece is.“
Which concept stores currently carry your collection?
Tati: „At the moment, my pieces are available at Apoc Store, among others. Soon, Fussy in New York will be added, which is super exciting. And in Tokyo, there will also soon be a store carrying my work.“
How is the collaboration with these stores organized? Do they work on consignment, or do they purchase your pieces upfront?
Tati: „It varies. At Apoc Store, a purely online store (they now also have a physical shop in London), everything works on consignment. That means I keep the merchandise, they promote me on their channels, and they get 30 – 40% of the sale. As soon as a piece is purchased, I receive an email and ship it myself.“
Yes, but maybe I can briefly say something about sustainability.
Tati: „Sustainability is really important to me. However, I often find it a bit cringe when brands just hang up a big sustainability sign. For me, it means something different: I focus on in-house production. I pay close attention to using materials that are either 100% recycled, for example, we often work with recycled denim yarn or made from pure wool. I also try to work in a modular way. That means the garments can be taken apart if they ever need to be disposed of. It makes recycling or upcycling much easier.“
Got it. Cool. So what’s your current bestseller?
Tati: „My bestsellers are actually my upcycled necklaces. They’re pretty popular.“

Available at tati-things.com for €130

Available at tati-things.com for €130

Available at tati-things.com for €130
A more general question maybe: What actually inspired you to study fashion design and go down that path?
Tati: „I actually started out by doing a foundation course at the School of Design in Basel.
Back then, I thought I’d study graphic design or art education, simply because I had no idea what was out there. Being creative, to me at the time, basically meant either graphic design or art. During the foundation year, I visited different universities and went to an open day.
By chance, I walked past the fashion design department, and the textile samples and garments immediately fascinated me. I spontaneously applied there. I think I was lucky to even get accepted, because I was honestly such a noob back then. My portfolio was pretty much bought. I was really young and inexperienced, but I wanted to explore. Originally, I actually wanted to study fine art, but that felt too uncertain at the time. Fashion design seemed safer, because I thought I might be able to work for a company afterwards. But in the end, I learned that there’s barely any real security in the fashion industry.“
That’s true, security and fashion often don’t go hand in hand. May I ask how old you were when you started your studies?
Tati: „I did the foundation course when I was 19. In Switzerland, we call it „Vorkurs,“ but in England, it’s a „foundation course.“ It’s basically a sort of preliminary study before the actual fashion design degree, which I started when I was 20.“
Pretty young, right?
Tati: „Ja, ich war wirklich jung. Einige meiner Kommilitonen haben das Studium als Zweitstudium gemacht, da war ich oft die Jüngste und vielleicht auch ein bisschen naiv.“
Just a general question: What are your biggest challenges as a young designer right now?
Tati: „I’d say it’s mostly mental challenges. Financially, I’ve found a certain balance by now, things are moving forward step by step. But mentally, it’s often hard to believe in yourself every day, especially as a young woman in the entrepreneurship world. You’re not always taken seriously, and sometimes you feel underestimated or pitied. Many of my former classmates are now working for big brands like Burberry, Louis Vuitton, or Dior. And here I am, doing my own thing. It’s really tough to keep believing in yourself and pushing forward every day. Financially, I’d probably face similar challenges even if I worked for someone else. For me, though, the biggest challenge is maintaining that inner conviction to believe in myself.“
That sounds really interesting, but also challenging.
Do you have a specific example of when you particularly felt not taken seriously?
Tati: „I’ve participated in many entrepreneurship programs, in Switzerland, Germany, and France.
For example, in one program in Germany, I felt pitied because I was so young. At the same time, I didn’t feel fully taken seriously, maybe also because I’m a woman. The people there were all different ages and very experienced in the textile industry, and I often felt like the little chick in the group.“
It’s interesting. You often notice that young women in creative fields don’t always get the recognition they deserve. Fashion is a female-dominated industry, but it’s still not always taken seriously. I notice this too when I share cultural projects that excite me. They’re often mocked or misunderstood because they’re not necessarily practical. But fashion, like art, doesn’t always aim to be for everyday use. It’s often about design, statement, and identity. A Porsche isn’t a family car, it’s a sports car. That’s how I see haute couture – it doesn’t need to be mass-market, it’s about expressing creativity and culture.
Tati: „That’s an important point. Maybe the problem lies in the fact that fashion is often seen as a purely commercial product, when it can also be an art form. Exactly, there are some super extravagant showpieces that will never be sold, but are made just for pop stars or as an image statement. Then there’s everyday clothing, which is more commercial and aimed at the mass market.
Most people don’t understand that there are different levels, from exclusive artworks to everyday T-shirts. The understanding is often lacking, and many people judge quickly.“
That’s a great example. How about social media? Do you use any platforms besides Instagram for your work?
Tati: „Instagram is still very important, but the platform has changed a lot. It used to be more about photos and processes, but now it’s more of a video app. TikTok is gaining more and more traction, especially among younger people. I also started using TikTok a bit more regularly this year, even though I wasn’t a big fan before. But the reach and video consumption there are just huge.
Instagram will probably remain important for the slightly older generation, around 25 to 40, but I believe the trend is clearly moving towards TikTok.“
That sounds realistic.
How do you feel about the infrastructure for young female designers in Switzerland, Germany, or France? Is there enough support and funding available? Or do you see room for improvement?
Tati: „I’d say it’s extremely competitive in France. It’s very difficult to get funding. As far as I know, there are no grants like the Wilhelm Lorch Foundation in Germany. I really did my research, but I couldn’t find anything comparable.
There is the villa Noailles festival in the south of France, which is very big, but also very elitist. I think only people who’ve studied at renowned schools like Parsons, IFM, or CSM (Central Saint Martins) in London stand a chance there. I’ve heard they don’t even accept everyone from CSM. It’s very French in nature. I think someone from Germany, the US, or even from UdK (University of the Arts, Berlin) or Weißensee in Berlin would have little chance there.
In short, that’s also one of the reasons I decided to come back to Basel. In Switzerland, there’s less competition, but a lot of grants are regularly awarded because there’s never enough funding. If you’ve studied abroad like I have and then return, you have great opportunities there. The competition isn’t as fierce.
In Germany, there are programs like the Wilhelm Lorch Foundation or grants at UdK, which offer about €2000 per month to help build a brand. I know a few people who’ve taken advantage of that. But the competition there is just bigger.
I often refer to the German Fashion Council, which has established some great funding programs in recent years. Particularly in Berlin, there’s a lot of support, especially if you want to host your own show or look for further education programs after finishing your studies.
I think Germany and Switzerland are really great locations with a lot of support. Even my French friends who’ve started brands say that in France, you only have advantages if you speak good French and come from Paris. For international designers, it’s harder there. Usually, you need a local partner.
Every country has its own Fashion Council that offers support. London would definitely be the best, but the cost of living and tuition fees are very high there. It’s extremely competitive, and without a degree from CSM, it’s almost impossible to get a foothold.“
Super interesting. You were also recently mentioned in Vogue Germany, in the issue featuring 55 labels to discover on page 90. How did that come about, and did you get any reactions to it?
Tati: „Yeah, that was cool. On one hand, I know Patrick, who creates the TikTok videos for Vogue Germany, because I was part of the German Fashion Council’s FASHION X CRAFT program. We had a stay in England, and that’s when I met him. So, he already knew me a bit.
I’ve also exhibited at the Berliner Salon quite a few times, where we exchanged ideas as well. Eventually, they announced they would be featuring young labels, so I reached out to Patrick. I think he remembered me from there.
Such features are often a mix: Some editors or influencers are fans and want to support, while others come through competitions or personal connections. So, it’s usually a combination of personal relationships and the quality of the work.„

Berliner Salon

Berliner Salon

Berliner Salon
We were just talking about connections. What do you think are the key factors to make it in the fashion industry and be successful? I’ve prepared a few points: financial resources, talent, degree, connections, and language skills.
Tati: „For starting your own brand, perseverance is the most important thing. After that comes financial resources, because in the beginning, you have to secure your livelihood while also investing in your brand. I’d place a degree third, because university provides not only knowledge but also important connections and visibility.
Competitions are also crucial for networking. I was one of the first from IFM to be a finalist in an Italian competition, which helped me a lot. After that, language skills and talent come into play.“
So, you don’t rate talent that highly, then?
Tati: „Exactly. Talent is important, but it’s not the deciding factor. I know many extremely talented people who don’t have any business sense. They’re often artistically free and lack control over their business. You need someone to handle the management. Many are emotional, have their ups and downs, and can’t organize themselves well. Talent alone isn’t enough to turn it into a sustainable business.
I know people whose work I love and who have huge potential. With professional management, it could become a business, but they often can’t manage it on their own.
In the end, I’d say language skills aren’t that important. Talent in fourth place may sound strange, but that’s how it is from my experience.
Although, language skills can be very important. I assume that everyone speaks English. That’s indispensable nowadays. Many think they can get by with translations, but I believe that if you want to build your own business, everything needs to be in English to reach a wider audience. Communicating only in German or French just isn’t enough anymore.
I’m just thinking… If a product doesn’t quite convince, community building plays a huge role. A cool idea alone isn’t enough. You have to build a community.
I know someone in Basel who’s built a very strong community over the last five years. It’s mostly older Swiss women with purchasing power. Her designs speak to this target group. Maybe not super modern, more minimalist, but very refreshing for these customers.
I admire her a lot because she’s managed to make money through her community while staying creative. I see her talent exactly in that.“
That sounds fascinating. What do other designers think about that?
Tati: „Some friends who study at international fashion schools initially found her designs strange or not very „trendy.“ They couldn’t understand the branding and were rather critical.
But honestly, she’s making money with her products, enjoys what she does, and has built a community. She’s not dependent on wealthy parents; she’s doing her own thing.
I also know another brand in Paris, whose founder is financed by her parents. She hasn’t made any money for years. Sometimes, I do wonder which approach is more successful.“
That’s an interesting point. So, is it more important to build a business model than to have the perfect design?
Tati: „Exactly. I know this might not be the classic „talent“ definition, but I believe the ability to build a community and manage a business is a talent in itself.“
I agree with you!
What advice would you give your younger self if you look back?
Tati: „“Take yourself seriously.“ – Sometimes I was naive and just went through my studies without really thinking about the reality. For example, during my bachelor’s, I sold earrings – more for fun. Back then, I didn’t really think about turning it into a serious business.
Now I know: You have to believe in yourself and take yourself seriously. You need perseverance and the conviction that what you’re doing will work. That’s what gives you strength.“
Was there any feedback that particularly stuck with you?
Tati: „Offline, I’ve often experienced that especially women from older generations reacted to my work. Many could identify with my themes because they themselves couldn’t speak openly about them. I found that very touching.
Online, I often receive positive feedback for the punk aesthetic and the message behind my work. I’m happy that my network is seen as exciting and not boring.
There was negative feedback as well. Some found it too direct or provocative, especially with controversial topics like masturbation. That led to trigger reactions, which I actually see as a sign that the topics are having an impact.“

The Power of My Hands, 2022
What are some labels that you find particularly interesting right now?
Tati: „I would give up my own things in a heartbeat for Chopova Lowena. Do you know them? They’re based in London, work with traditional folk elements, and have a very unique style – super cool and fresh.
I also love Charles Jeffrey Loverboy. I’ve worked for them, and I think what they’re doing is fantastic. The team is amazing, and I would work for them again in a heartbeat, even for little money.“
And what’s next for you?
Tati: „I will be exhibiting at Mode Suisse in Zurich. That’s going to be really exciting. After that, I’ll be working on a new collection that I hope to present in March next year.“
Would a fashion show ever be an option for you?
Tati: „Yes, Mode Suisse is exactly the kind of show that represents young designers. It’s fully sponsored, which is of course fantastic.“
That sounds really exciting! I wish you lots of success with it and I’m very curious to see your upcoming projects.
Thank you so much for your time and openness, dear Tati!
